Ein starker Jahrgang mit besten Zukunftschancen im Tischler-Handwerk

Freisprechung der Tischer-Gesellinnen und Gesellen des Hochsauerlandkreises

Endlich Tischlergeselle - Nach 3-jähriger Ausbildung haben am Sonntag, den 4. Juli 2021, 31 Gesellinnen und Gesellen ihre Gesellenbriefe als Tischler sowie ihre Abschlusszeugnisse überreicht bekommen. Gleichzeitig wurden die Sieger des Wettbewerbs die „Gute Form” ermittelt. Die Freisprechungsfeier mit den erfolgreichen Prüflingen fand in Anwesenheit von deren Angehörigen, Vertretern der Ausbildungsbetriebe, Ausbildern von Schule und überbetrieblicher Lehrwerkstatt, Prüfern sowie Ehrengästen im IDEE Holz in Olsberg unter Beachtung der aktuellen Corona-Schutzverordnung statt.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der Obermeister der Tischler-Innung HSK Jürgen Bröker alle Anwesenden: „Ich freue mich sehr, dass wir dieses Jahr wieder, zwar in kleinerer Form, aber dennoch zusammen hier vor Ort die Freisprechungsfeier der diesjährigen Tischler-Gesellinnen und Gesellen feiern können. Damit dies so stattfinden kann geht ein besonderes Dankeschön an das „IDEE Holz“ für die Nutzung der Räume, an die Kreishandwerkerschaft mit Jochem Hunecke und seinem Team für die komplette Bearbeitung der Formalien, an die Ausbildungsbetriebe mit ihren Meistern und Kollegen für ihren Einsatz in Sachen der Nachwuchsbildung, an die Lehrer im Berufskolleg für ihr tägliche Arbeit sowie an die Prüfungsausschüsse, die mit viel Einsatz und hohem Zeitaufwand die Prüfungen abgenommen haben.“

Die Zukunft des Handwerks
Der Höhepunkt der Veranstaltung war die Übergabe der Gesellenbriefe und der Zeugnisse, inkl. kurzer Vorstellung der einzelnen Gesellenstücke, an die neuen Facharbeiter durch die Lehrlingswarte Martin Hütten, Michael Risse und Reinhold Kompernaß. „Jedes Gesellenstück ist für sich absolut einzigartig. Jede Gesellin oder Geselle kann mehr als stolz darauf sein, was er geschaffen hat. Ein toller Meilenstein auf den Sie ein Leben lang aufbauen können.“, so Obermeister Bröker zu Beginn der Zeugnisübergabe. Weiter gratulierte Bröker den Prüflingen: „Herzlichen Glückwunsch an alle Gesellinnen und Gesellen zur bestandenen Prüfung. Sie haben in Ihrer kurzen Berufslaufbahn bereits erfahren, wie schnell die Entwicklungen in unserem Handwerk sind. Schlagworte wie „Digitalisierung“ und „Handwerk 4.0“ sind auch in unserem Handwerk, in dem es vordergründig um das Naturprodukt Holz geht, wichtige Zukunftsthemen. Deshalb bleiben Sie mit Ihrem Wissen stehts auf dem Stand der Technik, nehmen Sie an Fortbildungen teil. Denn nur Ihr Wissen und die praktische Anwendung des Wissens erhalten unser gemeinsames Handwerk.“
Die drei Prüfungsbesten wurden zum Abschluss prämiert. Auf Platz 3 Julia Erdmann (Winkelmeyer, Eslohe - Bremscheid). Platz 2 belegte Lilian Willeke (Biermann GmbH, Schmallenberg - Wormbach) und als Prüfungsbester wurde Tim Lange (Kompernaß, Brilon - Madfeld) ausgezeichnet.

Die Gute Form
Parallel zur Gesellenprüfung erfolgte auch der Wettbewerb „Die gute Form“. Die deutschlandweite Aktion soll den Stellenwert der Gestaltung im Tischlerhandwerk ins Blickfeld rücken und damit auch den Nachwuchs motivieren. „Die Noten der Gesellenprüfung haben bei diesem Wettbewerb keinerlei Bewandtnis.“, so Obermeister Bröker vor der Prämierung. „Ihre Gestaltungskompetenz sollte hierbei angeregt werden, damit Sie sich mit zeitgemäßer Formgebung Ihrer Gesellenstücke beschäftigen und ich kann sagen, das haben alle getan.“ Bei diesem Wettbewerb wurden die Gesellenstücke von einer unabhängigen Jury bestehend aus Pater Abraham von den Benediktinern aus Meschede, dem stellvertretenden Obermeister Christian Schirm sowie Obermeister Jürgen Bröker ausgezeichnet. Durch die Verleihung des Preises führte Christian Schirm „Wir gratulieren den drei Gewinnern des Wettbewerbs „Die gute Form“ ganz herzlich. Sie haben alle gezeigt, dass Sie sich umfangreich mit der modernen Formgebung und gleichzeitig der traditionellen Handwerkskunst auseinandergesetzt haben.“, beglückwünschte Schirm die drei Gewinner.
Platz 3 erhielt Sina Krick (Creatico, Bestwig) für Ihre Säulenkommode, wobei sie Kunststoff und den Holzwerkstoff in verwirrender und faszinierender Art und Weise kombiniert hat. Den zweiten Platz gewann Simon Göke (Schirm Objekteinrichtung GmbH, Brilon - Messinghausen) für sein drehbares Säulenmöbel als kinetische Skulptur mit einem herausragenden magnetstoppenden Drehmechanismus. Platz 1 erreichte Tobias Behme (Thomas Schnöde, Sundern) mit seinem innovativen Schreibtisch. „Das Gesellenstück von Herrn Behme verbindet zwei Welten: die Hardware-Welt des Computers und die traditionelle Handwerkskunst. Dies wurde detailreich und intelligent miteinander verbunden.“, bestätige Schirm gegenüber den Gästen. „Selbst die Lüftungsgitter sind in Holz nachgestaltet und die Idee, den Computer aus Einzelteilen in eine Holzhülle zu bauen, zeigt die Fähigkeit zum Grenzen übergreifendem Denken. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner.“